Montag, 2. Februar 2015

Wie wir mit Pegida umgehen

Eine Diskussionsrunde auf Puls 4 über Pegida veranlasst mich zu diesem Beitrag. Ich finde, dass die Diskussionen und die Berichterstattung so geführt wird, dass Konfrontationen vorprogrammiert sind.
Wie immer werden solche Themen von Interessensgruppen und Individuen benutzt, oft missbraucht.
Natürlich gilt es herauszufinden, ob in der Bewegung das drinsteckt, was draufsteht. Manchmal sind Bewegungen ein Deckmäntelchen, aber das ist oft schwierig festzustellen.

Was will die Pegida offiziell?

Das Positionspapier der Pegida Österreich beinhaltet folgende Punkte:
  • Alle Völker und Nationen mögen in Frieden miteinander Leben, frei von Kolonisierung und Imperialismus
  • Vernünftige Migrationspolitik – nach wirtschaftlichem Bedarf und kultureller Aufnahmefähigkeit
  • Massenmigration nach Europa stoppen
  • Keine Glaubens- und Stellvertreterkriege auf österreichischem Boden
  • Keine Scharia und Islamisierung in Europa
  • Stopp des Arbeitskräfte-Anwerbeabkommens mit der Türkei
  • Asyl nur auf Zeit – bis zur Beruhigung der Lage
  • Flüchtlingskonventionen der Kontinente zur Vermeidung von Völkerwanderungen
  • Rechtsstaatlichkeit, mehr Bürgerrechte und weit reichende Demokratisierung
 Ich persönlich tue mir schwer, moralische Verwerflichkeiten in diesen Punkten zu finden. Man kann/soll sie politisch diskutieren, aber sind diese Punkte rechtsradikal, wie der Pegida vorgeworfen wird?

Ich beobachte in den Medien eine eindeutig tendenziöse Berichterstattung:

1. Es wird der Pegida häufig unterstellt "gegen den Islam" zu sein. Das ist zumindest dem Papier nach falsch. Die Pegida will keine Islamisierung.
"Islamisierung bezeichnet die Einführung des Islams als vorherrschende Religion in zuvor mehrheitlich nicht islamisch geprägten Regionen oder Ländern" (Quelle)

2. Es wird unterstellt, rechtsradikal zu sein und als Beweis dafür werden rechtsradikale Teilnehmer an Pegida-Demonstrationen genannt. Das halte ich für ein unzulässiges Argument. Ist es überhaupt möglich, die Teilnehmer von Demos zu kontrollieren? Es wurden auch schon bei "linken" Demonstrationen Rechtsradikale beobachtet.

3. Es werden die Sprecher der Pegida als "Pars pro Toto"  genommen, also der Teil mit dem Gesamten verwechselt: Von der Persönlichkeitsstruktur und vom (Fehl)verhalten wird auf die gesamte Bewegung geschlossen. Indem ich den Sprecher diffamiere oder Fehlverhalten aufzeige, lenke ich davon ab, dass ich vielleicht keine Gegenargumente habe.
Andererseits hat die Bewegung die Verantwortung für ihre Sprecher/Anführer. Was mache ich, wenn ich mich mit den Inhalten identifiziere, der Anführer aber eine zweifelhafte Geschichte hat? Take it or leave it?

Eine Frage stellt sich mir:
Was wollen die Medien mit ihrer tendenziösen Berichterstattung erreichen? Ist es nur schlampig recherchiert?

Was eindeutig mit diesem Thema erreicht wird ist:  "Teile und Herrsche", es spaltet die Gesellschaft.

Ich wünsche mir
  • eine sachliche Diskussion über die Anliegen und Inhalte,  
  • dass Vermischungen aufgelöst werden
  • dass die Medien präzise recherchieren
  • Dass nicht "links" gegen "rechts" aufgewiegelt wird (am extremen Rand sind beide gleich) 
Mein politischs Anliegen zum Thema Religionen habe ich in einem offenen Brief an die Bundesregierung kundgetan - wo ich noch keine Antwort bekommen habe. Darin habe ich mich eingesetzt, nur Religionen in Österreich staatlich anzuerkennen, deren Lehren keine Gewaltbotschaften beinhalten.
Ich mag keine Gewalt und keine Gewaltbotschaften, daher möchte ich sie nicht mit Steuermitteln unterstützen.