Dienstag, 19. November 2013

Aufruf zur Evolution

Ich möchte mich an den Artikel von Naomi Klein anlehnen, die meint: Widerstand wird zur Pflicht, wollen wir überleben.
Man muss nicht so mutig sein wie der Glaziologe Jason Box, einer der weltweit renommiertesten Experten für die schmelzenden Eisschilde Grönlands. Er ließ sich vor dem weißen Haus verhaften, als er gegen die Keystone-XL-Teersandpipeline demonstrierte. (Und die USA gehört zu den Ländern, wo es nicht sehr ratsam ist, verhaftet zu werden).
Ich bin nämlich nicht so mutig. Dennoch kann jeder etwas machen.
Ich habe in den letzten Jahren versucht, eine neue Richtung einzuschlagen, neue Verhaltensweisen für mich zu entwickeln, die menschen- und ressourcenwürdigend(er) sind. Hier sind ein paar Erfahrungswerte:

1. Einstellung und Einsicht.
Intensive Information und Recherche hat dazu geführt, dass ich unser Wirtschafts- und Finanzsystem anders sehe als vor 12 Jahren. Ich vertrete mittlerweile das Modell der Geschenkökonomie. (Hier ist
das Buch dazu und noch weitere Ideen) und unterstütze es.


2. Persönlicher Lebensstil (siehe auch hier: Tipps gegen Stress)
Vom Turbokapitalisten zum ...?
Vor 12 Jahren war mein Kurs Firmenaufbau und Wachstum. Geld verdienen.
Mittlerweile habe ich meine Firmen liquidiert oder verkauft und arbeite deutlich weniger. Dadurch zahle ich weniger Steuern (ich möchte nicht die "Banken retten" oder die "nervösen Märkte beruhigen"), habe im Gegenzug mehr Zeit (und Geld) um soziale Projekte zu unterstützen).

3. Ressourcen schonen
Ich fahre nicht schneller als 90 (meine Freunde in der BRD mögen diesen Satz gleich wieder vergessen und mir verzeihen).
Ich repariere soweit es geht meine Sachen und versuche der geplanten Obseleszenz ein Schnippchen zu schlagen.

Heute habe ich meine 30 Jahre alte Haube gestopft



 (naja, man kann es auch übertreiben).

Mein Auto hat 350.000 km drauf.
Ich überlege mir viel öfter, was ich kaufe.
Mein Handy ist mehr als 5 jahre alt.

4. Ich schreibe eine wissenschaftliche Arbeit, mit dem Ziel, dass Materialien solange verwendet werden wie möglich, die derzeit voll funktionsfähig geschreddert werden.

Ich versuche laufend, mich in diese Richtung weiter zu entwickeln. Für mich gibt es hier kein "zurück in die Steinzeit". Ich bin überzeugt, dass wir bei deutlich besserer Lebensqualität ebenso deutlich weniger Ressourcen vergeuden können.

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