Montag, 23. September 2013

Ist der vitruvianische Mensch von Da Vinci ein Fake, Irrtum, oder ganz was anderes?

Als Fake (engl. Fälschung) bezeichnet man ein Imitat, eine Schwindel oder eine Vortäuschung falscher Tatsachen.
Der Irrtum bezeichnet im engeren Sinne eine falsche Annahme, Behauptung, Meinung oder einen falschen Glauben, wobei der Behauptende, Meinende oder Glaubende jeweils von der Wahrheit seiner Aussage(n) überzeugt ist.

So schreibt Wikipedia.
Wie heißt das, wenn der Sender einer Botschaft was anderes suggerieren möchte als der Empfänger versteht?
Der Vitruvianische Mensch ist beinahe allgegenwärtig.
Ich habe ein paar Leute gefragt, wie sie den unteren Teil des Bildes interpretieren.  Es geht ihnen so, wie mir. Die Füße des Menschen beschreiben bei seitlichen Bewegungen einen Kreis, nämlich den, der im Bild um den Menschen herum gezeichnet ist.
Im Klartext: Beide Füße beschreiben einen Kreisbogen, der um den Menschen herumführt.
Bei Da Vinci liegt der Mittelpunkt des Kreises im Bauchnabel.
Wie geht es Inhnen/Dir damit? Siehst Du das genau so? Oder siehst Du die Beinbewegung völlig unabhängig vom eingezeichneten Kreis? 
Ich werde noch mehr Leute fragen ...
Zweitere Annahme ist aber nach meinem Verständnis falsch, es bewegen sich die Füße/Beine im Hüftgelenk und beschreiben eine (nahezu) kreisförmige Bewegung mit dem Mittelpunkt im Hüftgelenk.
Somit haben wir zwei Mittelpunkte, zwei Kreise, und die müssen auch kleiner sein als der Kreis um den Bauchnabel.
Gehen wir mal davon aus, dass das Da Vinci bewusst war.
Was wollte er wirklich?
Wollte er ein "Finde-den-Fehler- Bild machen? Oder ganz was anderes ausdrücken?

Wars Irrtum, Fake (so wie beim Panzer) oder ganz was anderes?

Montag, 16. September 2013

Konflikstsucht als Krankheitsbild?

Aussteigen ist die einfachste Möglichkeit, einen Konflikt zu beenden. geht natürlich nicht immer, aber oft.
"Stell Dir vor, Du fängst einen Konflikt mit mir an, aber ich gehe nicht hin" - die abgewandelte Taktik der Kriegsverweigerer.
Schön wärs. So einfach ist es nicht.
Das Aussteigen aus einem Konflikt kann durch ein suchtartiges Phänomen verhindert werden.
Nehmen  wir an, jemand behauptet öffentlich etwas diffamierendes über Dich. Der "normale" Konfliktweg: Öffentliche Gegenbehauptung aufstellen, auch etwas diffamierendes sagen, klagen usw. Damit geht der Konflikt weiter.
Es wäre so leicht, einfach nichts zu machen - abert nur theoretisch. Praktisch hält man es ja nicht aus, wenn der andere was meiner Meinung nach Unfaires, falsches tut oder sagt.
Daher macht man was, worauf der andere auch wieder was macht - der Konflikt eskaliert.
Irgendwann wartest Du schon auf die nächste Mail, auf die nächste öffentliche Behauptung, und wenn dann die Mail endlich da ist, schießen die Endorphine ein.

Ich habe das erlebt und es war für mich eine fast unmenschliche Leistung, nicht (mehr) zu reagieren, es sein lassen. Ich weiß nicht, wie oft ich schon in die Tasten gegriffen habe, um eine Gegendarstellung zu schreiben ... wieder gelöscht.

Ich habe alle Anzeichen einer Sucht gezeigt und - ähnlich wie es über die Alkoholsucht geschrieben wird - scheint es auch hier keine Heilung zu geben.

Daher nenne ich es Konfliktsucht.

Ich bin nicht sicher, ob es das gleiche ist wie Streitsucht:
Wikipedia schreibt über die paranoide Persönlichkeitsstörung, dass sie "gekennzeichnet (ist) durch besondere Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Nachtragen von Kränkungen, übertriebenes Misstrauen sowie die Neigung, Erlebtes in Richtung auf feindselige Tendenzen der eigenen Person gegenüber zu deuten. Neutrale und freundliche Handlungen anderer werden als feindlich, herabsetzend oder verächtlich machend erlebt. ... (ICD-10-2005).

Ich denke, es gibt unabhängig von der Persönlichkeitsstörung der Streitsucht  auch die Sucht nach einem ganz bestimmten Konflikt. Dann kann man kaum aussteigen, obwohl die Ratio sagt, dass es besser wäre.

Am Ende steht die gegenseitige Selbstvernichtung.