Mittwoch, 5. Oktober 2011

Simulationen für Wirtschaftsphänomene

Ausgangssituation
Es werden unzähliche kritische Vorträge über unser Geld- und Wirtschaftssystem gehalten. Ob jetzt Hörmann oder Felber, es läuft gleich ab: Einer redet, alle sitzen und hören zu (oder auch nicht).
Seit 25 Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Zuhörer wesentlich aktiver sind und mehr begreifen und behalten, wenn man Sachverhalte mit einer Übung erlebbar macht. Das ist nichts neues. Ob jetzt NASA-Spiel für Teamentscheidungen, Beer Distribution Game für Supply Chain Probleme oder Prisoners Dilemma Spiel in allen Varianten für ethisches Handeln - es gibt hunderte, ja tausende Spiele für alle erdenklichen Themen.
Wo sind die Spiele für unser Geldsystem? Und ich meine nicht Computersimulationen, sondern solche, wo man sich am besten auch selbst bewegen muss, um den Sachverhalt zu begreifen.
Mit Patrick Siebert arbeitete ich ein paar Tage daran - erfolglos.
Wir riefen Experten um Hilfe - und fanden sie.
Gestern abend traf sich die Gruppe mit folgendem Ziel:
Entwickeln von Simulationen um Phänomene unseres Geldsystems erlebbar zu machen.
Wir sahen zwei Herangehensweisen:
1. Wir haben ein Phänomen (Zinseszins, Interbankengeschäft, Geldschöpfung etc.) und suchen ein Spiel dafür
2. Wir nehmen ein Spiel und überlegen, zu welchem Phänomen es passen könnte.

Die Regeln müssen so angepasst werden, dass es nicht länger wie maximal 15 Minuten dauert.
Auch Spiele für fixe Tischreihen (Ja, die gibt es noch im Jahr 2011 auf Universitäten!!) müssen entwickelt werden.
Eine wichtige Regel wurde eingeführt: Zuerst spielen, dann reden.
Patrick hatte schon versucht, fürs Monopoly neue Regeln zu entwickeln, nach einer Stunde Diskussion über die Regeln wurden genervt erst wieder diese Regeln genommen.
Wir begannen mit 2 bekannten und bewährten Übungen, um uns dann in neues Terrain vorzuwagen.
Die Haupterkenntnisse dieses Abends:
1. Wir begannen mit der Fahrradmethode (schon hier im Blog beschrieben) . Da wurde bestätigt, dass der Schwarm manchmal völlig falsch liegt. In unserem Fall 100% falsch. Ein Experte ("ich habe das schon hundert mal gemacht, es geht immer so) wurde ignoriert (hier kommt es auf Vertrauen und versteckte Befürchtungen an). Das SK Prinzip führte zum gleichen falschen Ergebnis.
2. "Arm Wrestling" ist für das Thema Kooperation - Konkurrenz designed. Man kann es auch für das Thema Gewinnmaximierung des Einzelnen vs. der Gesamtheit, Teilen u.ä. verwenden.
3. Domino wird als Erklärungsmodell verwendet, wie Geld den Tauschhandel erleichtert. Wir fanden keine Regel, die das wirklich ermöglicht. Es war ein Flop. Langweilig und nicht lehrreich. Man muss noch an neuen Regeln arbeiten.
4. Dann begannen wir mit dem Kreditkartenspiel, das designed wurde, um das Interbankengeschäft und die damit verbundene Explosion der Geldmenge zu erleben. Das geht auch in Sitzreihen. Es dürfte funktionieren. Ein erster Erfolg!!
5. Dann kam wieder Monopoly.
Wir versuchten es mit neuen Regeln, mit Zinsgeld usw. Ergebnis: laaaaaaangweilig. Nix gelernt. Flop.

Danach saßen wir noch bis 4 Uhr früh und plauderten über alles, was so in unserer Welt vorgeht und vorgehen könnte ...
Eine Haupterkenntnis: So wie zur Zeit die Zinseszinsfalle explodiert passiert die gleiche exponentielle Kurve mit alternativen Geldsystemen und Diskussionen darüber. Vor 5 Jahren waren die Einzelnen noch ziemlich alleine. Die Gesellianer hier, die Chiemgauer da, die Waldviertler dort ... relativ geschlossene, oft isolierte, teilweise fundamentalistische Kreise. Nun beginnt sich alles zu vernetzen, zu öffnen und die Medien berichten massiv über Themen, die vor 5 jahren Medial nicht existent waren.

Wir wagten auch Prognosen, wann und ob unser Geldsystem zusammenbricht.... (hier habe ich eine 2008 eine Prognose gewagt).

Wichtig war aber die entspannte und ausschließlich auf Erkenntnisgewinn und nicht auf Rechthaben oder Wichtigmachen ausgerichtete Atmosphäre.

Ein schönes Erlebnis!
Mit dabei u.a. Kamala Wysoudil

Montag, 3. Oktober 2011

Die Grenzen der Schwarmintelligenz


In zahlreichen Beiträgen werden Begriffe wie die Schwarmintelligenz, Kollektive Intelligenz usw. geradezu als Wundermittel der Zukunft beschrieben.
Ich bin der Meinung, dass man hier etwas vorsichtiger sein sollte.

Typisch ist, dass es beim Wikipedia-Eintrag für Schwarmintelligenz (Kollektiven Intelligenz) keine Kritik gibt. Da muss man schon weiter suchen, z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Weisheit_der_Vielen.

Ich möchte hier meine Erfahrungen zu diesem Thema darlegen, mich aber auf die Bereiche konzentrieren, wo es NICHT gut ist, der Schwarmintelligenz zu vertrauen.

1 Der Worst Case: Das Abilene Paradox

Im schlimmsten Fall kann eine ganze Gruppe eine Entscheidung treffen, die ALLEN Gruppenmitgliedern zuwider läuft und ALLEN schadet.
Man kennt das z.B. von Unfällen (eine Gruppe von Bergrettern geht geschlossen in einen Lawinenhang gehen, jeder von ihnen denkt sich, das passt nicht, aber niemand sagt etwas). Die Gruppe handelt, aber zu ihrem und der Einzelnen Nachteil.



2 Agent Provocateur

Wenn man in einer Gruppe einige Leute anheuert, bei bestimmten Dingen laut die Zustimmung zu bekunden (klatschen), dann wird die Gruppenmeinung in diese Richtung manipuliert. Wenn das noch Prominente sind, dann kippt die Meinung rasch.


3. Wo viele sind, kommen viele hin
Wollen Sie, dass Kunden in Ihr Restaurant kommen? Laden Sie Freunde zum Gratisessen ein. Wo viele sind, kommen viele hin.
Wir haben das ausprobiert auf Messen. Einer von uns hat einen interessierten Zuschauer gemimt. Sofort blieben Leute stehen um zu schauen. Das passende Sprichwort dazu: Fresst Sch..... 1 Milliarde Fliegen können nicht irren.

4 Verstecktes Anzetteln

Man kann Massen zu Fehlentscheidungen verführen, indem man Gerüchte streut. Hier ist eine Liste einiger Manipulationsmöglichkeiten.

5 Der Millionenschow Publikumsjoker ist nicht immer richtig,

... weil viele Leute, die keine Ahnung haben, auch mitstimmen.
Bei Fragen, wo „man“ keine Ahnung hat, weil sie so schwierig sind, werden die wenigen Wissenden überstimmt.
Weiters wird die „Masse“ manchmal durch den Kandidaten auf die falsche Fährte geschickt durch einen selbstbewusst vorgetragenen Irrtum...
Hier ist ein typisches Beispiel dafür:


6. Bestechung und Erpressung
Wie gibt es das, dass z.B. die Wirtschaftsuniversitäten geschlossen grottenfalsche Theorien übers Geld vertreten? Dass Konkurrenz gut ist, dass Produktivität Geld erzeugt, dass sich unser Wirtschaftssystem ausgehen kann... Siehe z.B. hier in dieser Diplomarbeit.
Es ist zu vermuten, dass hier Erpressung vorliegt: Du machst nur Karriere, wenn Du diese Meinung vertrittst, oder Bestechung: Du bekommst die bessere Stelle, wenn du diese Meinung vertrittst.

Fazit: der Schwarm ist manchmal grottendumm.

Es gilt, genau zu unterscheiden, wo das der Fall ist und entsprechende Methoden anzuwenden.

Was ich in der nächsten Zeit ausprobieren möchte, ist, ob man durch das SK-Prinzip diese Fehler in der Schwarmintelligenz kompensieren kann.


Schwarmintelligenz testen: Die Fahrradmethode (Was sagt uns der Hausverstand?)

Ich habe eine Methode, die ich Fahrradmethode nenne:

Man stelle sich ein Fahrrad vor, das nur gegen Umfallen gesichert ist, und wo am unteren Pedal eine Schnur befestigt ist. Wenn man nun nach rückwärts an der Schnur anzieht, wohin bewegt sich das Fahrrad im ersten Impuls?

A: Fahrrad beginnt nach vor zu rollen, B: alles blockiert, C: Fahrrad beginnt nach hinten zu rollen.

Die Gruppenentscheidung war bisher IMMER falsch. Weil der Hausverstand hier falsch liegt. Und in solchen Situationen versagt auch die Schwarmintelligenz.


Nachträglicher Kommentar:

Wir haben es ausprobiert. Die Gruppe trifft die gleiche (grottenfalsche) Entscheidung wie vorher, aber ist mit ihrer Entscheidung zufriedener.

Wichtige Erkenntnis zum SK-Prinzip (meine bisherige Erfahrung):
Es dient NICHT der Erkennnisgewinnung.
Es dient der Einigung.

Noch ein nachträglicher Kommentar  (8. Oktober 2012)

Nachdem ich mich die letzten Monate immer wieder diesem Thema beschäftigt habe, möchte ich mein Fazit korrigieren:

Neues Fazit: der Schwarm ist meistens grottendumm.

Ich glaube, es sind nur wenige Ausnahmen, wo der Schwarm Intelligenz zeigt.

Noch ein aktuelles Argumente gefällig?

 Wie groß die Zustimmung zu Donald Trump ist, spricht auch nicht für die Weisheit der Massen ...
https://www.youtube.com/watch?v=cRly-0wwl_g

 Dass die Mehrheit seit Jahren immer die gleichen Parteien wählen, die die reichen reicher machen ... ist das kollektiver Weitblick?

Und dass die Menschheit systematisch den Planeten zerstört, auf dem sie lebt ... Schwarmintelligenz?

Freitag, 30. September 2011

Angewandte Wirtschaftsethik

Ich habe eine Kundenbeziehung mit einem Kunden, ich nenne ihn hier "ALT", die bereits über 10 Jahre andauert. Nun wurde mir von einem Mitbewerber "NEU" angeboten, ein größeres Projekt über 2-3 Jahre mit ihm abzuwickeln. Er wolle mich aber exklusiv.
Das war sehr verführerisch, da bei ALT nur mehr wenige Trainings pro Jahr anfielen.

Alle Leute, die ich fragte sagten: schwierige Entscheidung, aber es kommt darauf an, was NEU bietet. Sie wunderten sich, dass ich gar nicht gefragt habe, wie viel Umsatz denn bei NEU zu erwarten sei, weil das ja in den Verhandlungen mit ALT wichtig ist.

Meine Entscheidung (sie ich auch NEU mitteilte) war, dass ich ALT kontaktierte und informierte.

Auch ALT meinte: Ich muss das betriebswirtschaftlich abschätzen, er könne mich schon entbehren und ersetzen.

Ich meinte hingegen:
"Für mich ist das keine betriebswirtschaftliche Kategorie, sondern eine ethische."
Bei (langjährigen) Kundenbeziehungen, die von Loyalität geprägt sind, springe ich nicht beim erst besten Angebot ab.

NEU kann mich haben, aber nicht exklusiv.

Ich bin davon überzeugt, dass Loyalität wichtigere Kategorien sind als betriebswirtschaftliche (Synonym in diesem Zusammenhang: umsatzmaximierende) Überlegungen.

Diese Entscheidung verdanke ich meiner Ethikkommission.

Samstag, 17. September 2011

Der Wettlauf zwischen USA und Europa um den ersten Bankrott hat begonnen

Wer bekommt den schwarzen Peter? Wer bekommt die Schuld am Zusammenbruch des weltweiten Finanzsystems?
Nur mühevoll halten sich die EU und die USA über Wasser. Sowohl in der EU als auch in den USA sind einige (Bundes)staaten bereits im de facto Bankrott und werden von den weniger bankrotten durch neue Schulden mit einem Nasenloch über Wasser gehalten.
Mir scheint es, dass es darum geht, den Zusammenbruch des eigenen Blocks (EU/USA) so lange hinauszuzögern, dass es den anderen zuerst erwischt. Dann kann man ihnen auch die Schuld geben, was für die innere politische Rechtfertigung wichtig ist.
So ist auch der Besuch des US-Finanzministers zu deuten (ich habs Euch eh gesagt, Ihr habt es abgelehnt - Selber abgelehnt, wenn Ihr nicht so gegen die Finanztransaktionssteuer ... usw.).

Es wird spannend, wer es länger aushält.

Freitag, 16. September 2011

Griechenland: Vom Konkurs zur Prosperität

Jetzt, da der Konkurs Griechenlands beschlossen ist, besteht auch die Chance für einen Neustart.
Erschreckend ist die Ideenlosigkeit in der Diskussion: Mehr Schulden machen, Sparen, Teilentschuldung ... und das wars auch schon. Hier sind ein paar Alternativen zur Alternativlosigkeit. Diese und sämtliche weiteren Lösungen liegen schon am Tisch und müssen nur noch umgesetzt werden.
Ziel: Griechenland ist ein prosperierendes Land mit Menschen, die von Lebenssinn erfüllt und glücklich sind.
Sofortmaßnahmen (werden sofort begonnen, innerhalb 1 Jahr merkbare Erfolge):
  • Es wird das Geldsystem nach Hörmann eingeführt.
Damit führt man das Grundeinkommen ein. Ich habe aber Zweifel, ob es bedingungslos sein soll. Ich bin für folgende Alternative: Um in den Genuss eines monatlich gefüllten Kontos zu kommen muss man aus einer Liste von Tätigkeiten eine aussuchen. Diese Liste wird laufend ergänzt und angepasst und enthält zu Beginn z.B. Ausbildungsplätze (Lehrstellen) für Jugendliche und Erwachsene, Sozialdienste (Pflege, Bewährungshilfe, Kinderbetreuung ...) usw. Vorschläge werden geprüft und im Zweifel angenommen.
  • Die aktuell existerenden Berufe (v.a. öffentliche Berufe) werden nach Sinn und sozialem Nutzen bewertet (nach den Ideen der Gemeinwohlökonomie). Insbesondere wird der Verwaltungsapparat nac h Gemeinwohlkriterien durchforstet.
  • Die geltenden Gesetze werden durchforstet (z,.B. das waldbrandfördernde Gesetz sofort verändert usw.).
  • Es werden politische Entscheidungen prinzipiell in Ethikkommissionen besprochen.
  • Wahlversprechen werden einforderbar und haftbar.
Mittelfristige Maßnahmen zur Zukunftsfähigkeit (was ich mit diesem Wort meine: siehe meinen Beitrag in diesem Blog)
  • Das demokratische System wird zukunftsfähig gemacht. (Nur ein Beispiel: SK Prinzip)
  • Das Bildungssystem wird zukunftsfähig gemacht.
  • Die Landesverteidigung wird auf Katastropheneinsätze verändert.
  • Die vielleicht mutigste und umstrittendste Maßnahme: Grund und Boden gehen ins öffentliche Eigentum über und werden nach sinnstiftenden, sozialen und gemeinwohlökonomischen Kriterien vergeben.
Warum Maßnahmen wie diese nicht diskutiert werden? Ganz einfach: Deutschland ist von Politikern wie Josef Ackermann regiert, die logischerweise kein Interesse an solchen Lösungen haben.
Solgange das wichtigste politische Ziel die Zufriedenstellung „Der Märkte“ (sprich: der Boni der Ackermänner) ist und nicht der Bürger, wird’s schwierig sein.
Aber ich glaube an Wunder. Irgendwann wird es den Leuten reichen.

Ein wesentlicher Nachtrag:
Das ungeklärte Problem ist: Wer ist "man", wie findet man "man", wie stellt man sicher, dass diese Gruppe von "mans/fraus" nicht korrumpiert?

Wie unterscheidet man solche "mans/fraus", die ihre persönlichen Ziele verfolgen anstatt die, für die sie arbeiten sollen?
Wie geht man mit Intriganten um usw.

Freitag, 19. August 2011

Reaktion auf Krisen

Kürzlich fragte mich Patrick, ob es nicht zu spät ist, auf eine Krise zu reagieren, wenn man sie erkennt. Das in Hinblick auf beschränkte Ressourcen, die dann zu einem "Run" führen, bei dem die meisten durch die Finger schauen. Beispiel: Verseuchtes Wasser bei einem Reaktorunfall.
Ich sagte: Wer achtsam und aktiv das Geschehen beobachtet, ist nie zu spät, weil "die Masse" immer viel zu spät ist. Das war in Fukoshima zu beobachten. Es war bereits am Samstag klar, dass eine Kernschmelze mit massiver Verstrahlung eingetreten war. (Dementi von Regierungen bestätigen sowas immer: "Keine Gefahr" bedeutet immer: "Große Gefahr". "Alles im Griff" bedeutet: "völlig entglitten, Chaos droht" usw.)
Ein interessantes Erlebnis hatte ich am Strand von Griechenland, als plötzlich Sturm aufkam und die Wellen immer größer wurden. Es war offensichtlich (die ersten Wellen leckten schon zu den Liegestühlen), dass die nächsten Wellen voraussichtlich in die Strandliegen hineinrauschen werden (und Handtäschchen, Liegetücher, Playboy-Heftln, Handys usw. einwässern.
Niemand reagierte.

Dann kam die Welle, es kam zum Chaos und zu einer kleinen Panik. Die Bilder unten sind knapp nach der Massenflucht aufgenommen. Interessanterweise können es immer einige noch nicht glauben. Die bleiben auch, wenn alle anderen schon rennen.

Im "Ernstfall" ist das anders? Oh nein. Auf Videos von Katastrophen (Twin Towers Einsturz, Tsunami) sieht man, dass obwohl die Gefahr schon lange vorher erkennbar war, die meisten Menschen erst rennen, wenns zu spät ist, und manche sogar dann noch langsam gehen.
Also: Beruhigend für alle, die aufmerksam gegenüber solchen Phänomenen sind.
Aktuelles Beispiel: Obwohl seit einigen Jahren klar ist, dass ein Finanz Crash hoch wahrscheinlich ist, tun die meisten NICHTS.



Donnerstag, 14. Juli 2011

Klare Signale an die Märkte 2

ch habe schon einmal etwas über das Thema geschrieben:
http://walterswirtschaft.blogspot.com/2010/05/die-markte.html
Wieder bin ich viel in Deutschland unterwegs gewesen und habe Radio gehört. Es wird alles unternommen, um Signale an die Märkte zu senden.
Menschen müssen sparen, damit die Märkte beruhigt werden.
Ja merkt denn niemand, dass Märkte ein Synonym ist für Investmentbanken?
Im Klartext: Wir alle müssen sparen, damit die Investmentbanker ihre Boni verdienen.
Also - mich stört das.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Standards und Normen ...

... darüber habe ich schon einmal geschrieben.
http://walterswirtschaft.blogspot.com/2010/10/euro-normen-en-und-nationale-normen-din.html
Ein Problem ist, dass Normen und Standards schon während der Erstellung veraltet sind. In einer immer rascher weiterentwickelnden Gesellschaft sind gedruckte, alle 5 (!) Jahre überarbeitete statische Werke unpassend.
Mit Patrick habe ich versucht, ein neues Konzept zu erarbeiten:
1. Man etabliere ein einschlägiges Fachforum (hoch moderiert durch Fachleute).
2. Man erstelle ein Standard-Werk.
3. Dieses Werk wird in erster Linie als pdf verschickt. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern lagert auch gegebenenfalls den "Druck on demand" zum Leser, deswegen kann das Werk viel billiger werden.
4. Man erstelle einen Emailverteiler, wo die Leser sowohl über Neuerungen im Buch als auch über wichtige Posts im Forum benachrichtigt werden.

Im Forum kann nun der Inhalt diskutiert werden, neue Inhalte kommen dazu, die Leser werden automatisch am letzten Stand gehalten.

Umgesetzt haben wir das bei meinem "Hobby" - Ropes Courses: Das Ropes Course Forum der IOA (www.rcforum.cc) dient als Fachforum.
Das Werk ist Samstag erschienen:


Die ersten Bestellungen sind binnen Stunden eingegangen.
Ich bin gespannt, wie sich das Konzept bewährt.

Freitag, 10. Juni 2011

Stephan Schulmeister über unser Geldsystem

Ich habe nach der Diskussion im Burgkino eine Mail an Dr. Stephan Schulmeister geschickt, der einer der wichtigsten Ökonomen in Österreich ist und auch die Regierung berät:

An:
Von: "Walter Siebert"
Datum: 06/10/2011 02:35
Betreff: Frage zur Podiumsdiskussion


Sehr geehrter Herr Dr. Schulmeister,
mit hohem Interesse haben Freunde und ich der Podiumsdiskussion zugehört und nachher noch einigermaßen weiter diskutiert.
Auch nach dem nochmaligen Hören sind wir bezüglich der Fragen ums Geld nicht auf einen grünen Zweig gekommen.
Es ist uns immer noch ein Rätsel, woher das Geld für die Zinsen kommen soll. Sie erklären es, wenn wir Sie richtig verstanden haben, dadurch, dass mehr Produktivität und Rendite dieses Geld schafft. Das kann ich mir aus der Sicht eines Firmeninhabers nicht vorstellen, da durch meine Produktivitätssteigerung ja kein Geld erzeugt wird.
Darf ich Sie ersuchen, dies noch einmal zu erläutern oder einen Verweis auf eine Erklärung geben?
Mit freundlichen Grüßen
Walter Siebert
___________________
Mobil: +43-664-102 84 87
Siebert Consulting
Ramperstorffergasse 37
A-1050 Wien
Fax: +43-1-545 32 00 32
www.siebert.at

Die Antwort kam nach wenigen Stunden:

----- Original Message -----
Sent: Friday, June 10, 2011 10:10 AM
Subject: Antwort: Frage zur Podiumsdiskussion

Lieber Herr Siebert,
zu Ihrem Rätsel. Wenn wir in einem Kauri-Muschel-Geldsystem leben, in dem der Staat die Geldmenge absolut fixieren kann, gäbe es keinen Zins, weil es auch kein Wachstum gäbe - wenn doch, dann bei einem mit der Wachstumsrate fallenden Preisniveau (bei konstanter Geldmenge). In diesem Fall wäre der Nominalzins zwar Null, der Realzins entspräche der Wachstumsrate.
In einem Kreditgeldsystem wird dann jenes zusätzliche Geld geschöpft, das der zusätzlichen Produktion entspricht, wenn die finanzkapitalistische Geldvermehrung (nicht über realwirtschaftliche Gütervermehrung, sondern "selbstreferentiell") verhindert wird - wie zwischen 1950 und 1970 (mit Bretton Woods hat das nur am Rande zu tun, siehe China seit 1980). Die Inflation blieb zwischen 2% und 3% und das ist in einem kapitalistischen System ein notwendiger Stabilisierungsfakto (kann ich im Detail nicht ausführen, es betrifft die Relation Zinssatz zu Wachstumsrate - wenn von Interesse, laden Sie sich meinen Aufsatz aus 1995 über "Zinssatz, Wachtumsrate und Staatsverschuldung" von meiner Homepage runter).
Ergänzung: Es geht mir nicht um Wahrheiten etc., sondern um unterschiedliche Vorstellungen, den Zins zu erklären, Eine ist eben:

Ich habe 1000, die ich nicht ausgeben möchte, 10 Unternehmen hätten gerne die 1000 als Kredit für eine Investition. Sie bieten mir unterschiedliche Zinssätze an. Die Vermutung gilt, dass jener, der am meisten zahlen kann, dass profitabelste Projekt hat. So können meine 1000 zur besten Verwendung kommen. Ohne den Zins als Preis wäre das schwieriger. Für den Kreditgeber ist der Zins (in dieser Sichtweise) der Preis für seinen Nicht-Konsum (so die gängige Theorie, halte ich z. B. für mehr konstruiert als empirisch fundiert - positive Zeitpräferenz), für den Kreditnehmer der Preis für die Finanzierung des Projekts. Anders gesagt: Mit dem Zins wird ein Teil des durch technischen Fortschritt/Steigerung der Produktivität möglichen Zusatzertrags an den "Rentier" abgetreten - ob gerecht, ungerecht ist eine andere Geschichte. Der Zins ermöglicht nicht den technischen Fortschritt, hat ihn aber zur Voraussetzung.
Hab' schon anderen Mailschreibern geantwortet: Sie können ja nix dafür, aber seit ich als Ökonom tätig bin, wurde ich immer wieder mit Menschen in Gespräche verwickelt, welche mit dem Zins Probleme hatten, Gesellianer zumeist, aber auch Anhänger von neuen Geldsystemen. ich habe dem viele Stunden gewidmet, es hat für beide Seiten nix gebracht. Die Diskussion im Burgkino setzte die Serie fort............

Ich hoffe, mich verständlich ausgedrückt zu haben, kann mich aber einer weiteren Diskussion des Themas nicht widmen, bitte um Verständnis.

Herzlich,




____________________________________________________________________

Name: Stephan Schulmeister Austrian Institute of
Phone: +43-1-7982601-242 Economic Research
Fax: +43-1-7989386 1030 Vienna, Arsenal, Objekt 20, Austria
e-mail: Stephan.Schulmeister@wifo.ac.at http://www.wifo.ac.at/
http://stephan.schulmeister.wifo.ac.at/

Sonntag, 15. Mai 2011

Interkulturelles Lernen in Korea




Man hört ja viel über Asiaten, und hier ist es Realität. Sie leben, so wie es in den Seminarskripten steht.
Das mach das Arbeiten sehr mühevoll.
Es ist so schlimm, dass sie hier einfach keinen Rat annehmen können, weil das schon Gesichtsverlust bedeuten würde. Sie müssen auf die Schnauze fallen, was zwar noch mehr Gesichtsverlust bedeutet, aber dann lernen sie (möglicherweise).
Eine typische Situation: Koreaner machen etwas (technisches), ich sehe, das wird so nicht funktionieren. Ich sage ihnen 3 Mal, was als nächstes passieren wird, wenn sie so weitermachen, sie waren immer freundlich, haben aber weitergemacht. Ich habe eine Pantomime gespielt, dasss eigentlich alles klar sein müßte.
Verstanden haben sie, weil diejenigen, die bei der Aktion möglicherweise gestorben wären, weggegangen sind. Es kam wie es kommen mußte, die Aktion endete im genau beschriebenen Desaster. Dann waren sie niedergeschlagen und der Zeitverlust war 1 Tag. Wenn sie vorher gehört hätten, dann wäre das mit einem zweiminütigen Eingriff erledigt gewesen.
Teilweise arbeiten sie sowas von ineffizient. Für etwas, wo wir 1/2 Stunde gebraucht haben, haben sie 7 Stunden gebraucht. Die Lernkurve gerät dabei zur Horizontalgeraden.
Asiaten können zwar kopieren, aber sie kopieren nur das, was ihnen einleuchtet. Unwesentlich erscheinendes lassen sie weg, bis sie auf die Nase fallen.
Vielleicht gibt es deswegen auch kaum Erfindungen aus Asien.
Meine Frage an die Interkulturell-ExperteInnen:
Die Koreaner, mit denen ich arbeite, ignorieren prinzipiell Ratschläge.
Wie kann man einem Koreaner einen Rat geben, den er auch befolgt?

Montag, 28. März 2011

Warum der Crash später kommen könnte als geplant

Viele Zeichen deuten darauf hin, dass heuer das Währungssystem zusammenbricht. Jeder, der rechnen kann, braucht sich ja nur die „Bilanz“ der europäischen Staaten anschauen. (ich kann das nicht, aber ich kenne gute Rechner).

Nornalerweise ignorieren Menschen so etwas, bis sie von der Realität „überrascht“ werden.

Was ist, wenn das in diesem Fall nicht so ist? Was ist, wenn viele Menschen auch glauben, dass ihre Ersparnisse bald weg sein werden? Und sei es auch nur, dass sie an eine Hyperinflation glauben.

Was ist, wenn sie beginnen, ihre Ersparnisse auszugeben?

Würde das nicht die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöhen?

Würde das wiederum nicht – siehe Silvio Gesell – die Wirtschaft massiv ankurbeln und den Zusammenbruch der Währung hinauszögern? Ich habe ja die scheinökonomische Blase vorhergesagt (sie ist auch eingetreten). Ich habe auch vorhergesagt, dass der Zusammenbruch 2012 kommen wird. Von einem seriösen Ökonomen habe ich gehört, er rechnet heuer schon damit – Juni oder Oktober.

Wir sollten das Konsumverhalten beobachten und die Ersparnisse. Wenn ersteres steigt und zweitere sinken, dann könnte der Zusammenbruch verzögert werden. Wie lange ... ? Bis die nächsten Staatsanleihen bezahlt werden müssen aber nicht mehr bezahlt werden können und der Rettungsschirm nicht ausreicht.

Donnerstag, 24. März 2011

Gau, Supergau, lügende Politiker und Medien


Ein GAU (größter anzunehmender Unfall) ist dadurch definiert, dass er beherrschbar ist.
Der SUPERGAU ist nicht mehr beherrschbar.
Diese Definitionen entstanden vor dem politischen Ziel: "Wir wollen Atomkraft, völlig wurscht, was es kostet".
Von Politikern sind wir gewohnt, dass sie lügen. Warum wiegeln aber vor allem die deutschen Medien ab? "Die Lage droht außer Kontrolle zu geraten" - während man riesige Explosionen im Fernsehen sieht. Waren das kontrollierte Explosionen?
"Man spritzt Meerwasser in die Reaktoren, um den drohenden Supergau zu verhindern" (nTV heute). Klingt das nach kontrollierter Maßnahme? In Japan ist bereits bedenkliche Strahlung in den Lebensmitteln und im Trinkwasser. Und man kann davon ausgehen, dass die Realität viel schlimmer ist. Alles unter Kontrolle?
Wann wird der Supergau beim Namen genannt?
Das Ziel ist nach wie vor, die Atomkraft durchzusetzen. Deswegen wird abgewiegelt. Warum lassen wir uns das alles gefallen?
In unserem Parlament sitzt Wolfgang Schüssel als hochbezahlter Atomlobbyist eines deutschen Konzerns. Wir bezahlen aber immerhin sein Grundgehalt.

Sonntag, 20. März 2011

Helden in Japan

Eben lese ich im Internet:

„50 mutige Männer mit viel Ehre im Leib sitzen nun im Kraftwerk Fukushima und versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Sie wissen, dass sie sterben werden und das wird sie unsterblich machen. Hoffentlich wird ihr Opfer nicht umsonst sein. Kopiere das in deinen Status und zeige damit deinen Respekt und deine Dankbarkeit an die 50 Männer, die im Moment versuchen, eine weltweite Atomkatastrophe zu verhindern.“

Ich möchte es anders ausdrücken:

„50 Männer (sind eigentlich auch Frauen dabei?) begehen in Japan gerade eine der schlimmsten Arten Selbstmord. – für die Zukunft der Atomenergie und für die Japanische Bevölkerung. Sie werden verehrt.
Ich fürchte, sie wissen nicht genau, wie das Sterben durch akute Strahlenkrankheit aussieht. Möge es rasch gehen – doch das geht es meistens nicht.
Es ist das traurige Zeichen, dass Geld wichtiger ist als Menschenleben und Menschenwürde.“

Vor einem Vierteljahrhundert wurden in Tschernobyl tausende Menschen in die Strahlung geschickt. Sie starben so schrecklich, wie es in den schlimmsten Atom-Unfall-Filmen nicht darstellbar ist. Wir haben alle unsere Kinder in der Strahlung spielen alssen, belogen durch die Politiker. Keiner von ihnen ist wegen Verbrechen an der menschlichkeit für seine Lügen angeklagt worden.
Das Gleiche wird nun wieder passieren.
Die Helden starben und sterben für die Eigentümer der Betreiberfirmen. Sie sterben für den unermesslichen Profit aus Atomkraftwerken.
In den letzten 25 Jahren hätten wir ganz leicht umsteigen können und wir bräuchten keine Atomenenergie. In Tschernobyl ht der letzte Befürworter die Folgen sehen können, die ein Atomunfall mit sich bringt. Seit damals kann nemand sagen, das war unvorhersehbar.
Wenn wir damals das viele Geld, das in die Atomenergie gesteckt wurde, in alternative Energiekonzepte geschickt ... die Welt bräuchte kein einziges Atomkraftwerk mehr. äääh... wieso ist eigentlich jetzt nach dem Abschalten der Kraftwerke in Deutschland nicht das icht ausgegangen? Das haben die Lobbyisten uns doch immer versprochen?
Man kann seit über 10 Jahren Häuser bauen, die Energie produzieren anstatt verbrauchen.
Alleine unsere Stand By Fernseher verbrauchen so viel Strom wie 3 Atomkraftwerke!!! Brauchen wir das wirklich, dass wir nicht aufstehen müssen, um den Fernseher einzuschalten?
Nur: Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Gewinn ein Atomkraftwerk abwirft, da es keine Versicherungsprämie zahlen muss (für die Schäden zahlt der Bürger) und die Entsorgung spart sich die Atomfirma auch. Gewinne abcashen, Verluste zahlt der Bürger. Bei Verstrahlung doppelt, nämlich finanziell und mit dem Leben.
Vor 25 Jahren wurde die Hälfte des zu erwartenden Gewinns (und das ist nicht wenig) einiger Atomkraftwerke für Lobbying bereitgestellt. Das Ergebnis sieht man u.a. bei den aktuellen Diskussionen. Ich glaube, viele glauben wirklich, was sie sagen – Physiker, Politiker, Mitarbeiter... Wer so viel Geld in Meinungsbildung investiert, der kann nur gewinnen. Welches Brainwashing haben wir nicht in der Schule über uns ergehen lassen!
Abgesehen davon brauchen wir Atomkraftwerke um Plutonium zu produzieren, das wir wiederum für Atombomben brauchen. Plutonium ist eine der schlimmsten Substanzen, die die Menschheit je hervorgebracht hat, auch ohne dass sie in einer Bombe explodiert. Es genügen winzige Spuren in der Lunge.
In Japan liegen sie nun frei. Mit Wasserwerfern versucht man, sie zu kühlen ...

Hoffentlich dauert es wieder 25 Jahre, bis wir die nächsten Helden in den Strahlungstod schicken. Ich fürchte, es wird schneller gehen, da immer mehr Kraftwerke gebaut werden.
Dann wird es heißen: Das hat man nicht wissen können, und bla bla... Die, die das sagen, sind nun weit entfernt von Japan. Die Chefs von der japanischen Betreiberfirma, die werden sich hüten, mit zu löschen. Wozu auch: Man findet mit den richtigen Worten („für die Ehre...“) immer Helden. Warum sagt keiner der Befürworter vor der Kamera: ich gehe selber. Oder einer der Journalisten: geht doch selber! Zu den Befürwortern, Lobbyisten, Politikern. Denen, denen wir es verdanken. Steigt alle in ein Flugzeug, in Japan können wir Helden gebrauchen. Dort sterben in den nächsten Wochen getäuschte, verführte Familienväter einen grausamen Tod. Die Drahtzieher und Profiteure haben dazu aufgerufen. Und brav fahren die Getäuschten in ihren schrecklichen Tod, begleitet vom Applaus der Profiteure.

Und das Volk applaudiert.
Und die nächsten Atomkraftwerke werden gebaut.
Und das Volk applaudiert.
Und das nächste Kraftwerk crasht.
Das Volk jammert.
Neue Helden werden gesucht und gefunden.
Und das Volk applaudiert.

Samstag, 12. März 2011

Tschernobyl und Japan


A be bu und draußt bist du.
ein Sprichwort, das unser statistisches Glück, hier in Österreich, umschreibt. Ihr in Japan: Draußt seid Ihr. Uns gehts gut. Keine Gefahr für uns.
Die in Tschernobyl: Draußt seid Ihr schon lange.
Ich war damals, vor 25 Jahren, mit einem Schitourenkurs am Hallstätter Gletscher. Hallstatt war, das erfuhr ich danach, das verstrahlteste Loch Österreichs, ich war noch 2,5 Kilometer höher, näher bei der Strahlung.
Die Politiker? Schade, dass ich keinen vor mir habe, ich möchte ihn anbrüllen, durchschütteln!!!! Wir bekamen keine Informationen. Mein zuständiger Beamter (es war eine staatliche Ausbildung): Alles in Ordnung, weitermachen.
"Ene mene Mu und draußt bleibst Du"
"Draußt bleib ich noch lange nicht"
"Mußt erst sagen wie verstrahlt du bist"
Ich brach den Kurs ab, (was eine de Ursachen war, warum ich rausgeschmissen wurde).
Bin heute noch stolz auf mich.
Und so unendlich wütend. Diese Wut kommt wieder auf.
A be bu - damals war ich draußen.
Wieso werden Politiker, die ihre Bürger belügen, und deswegen schädigen, nicht belangt?

A be bu, weil Ihr draußen seid und wir nicht. Wir müssen nämlich die Wirtschaft bedienen.
So ein Kernkraftwerk wirft SO VERDAMMT VIEL SCHEISSGELD ab, das kann man sich gar nicht vorstellen. Deswegen auch, weil wir dann die Folgekosten der Entsorgung zahlen.
Ene mene Mu - ich scheiß auf Du.
Wie haben uns damals die Politiker belogen, weil Bundespräsidentenwahlen waren. Ist doch wichtiger als "die Menschen da draußen", die ach so wichtig sind.
Sie lügen uns so ins Gesicht, dass es zum SCHREIEN IST. Ich will MEINE WUT RAUSSCHREIEN, leider sind die Politiker so weit weg vom Volk, dass sies nicht hören.

So Frau Merkel, jetzt können Sie Größe zeigen. Nehmen Sie alle Befürworter der Kernkraft und steigen Sie ins nächste Flugzeug und fliegen Sie zum Atomkraftwerk in Japan. SIE SOLLTEN DORT ARBEITEN. Nicht die Arbeiter. SIE haben die Verantwortung.
Naja, und wir auch. Weil wir lassen uns das gefallen. Wacht auf Leute!!!
"Draußt bist du noch lange nicht"
Und hört auf zu lügen!!!!!!!!!
Halt stop retour.
Entschuldige.
Gerade hat ein Experte gesagt, dass die deutschen Atomkraftwerke sicher sind.
Na dann...

Röschen, Röschen eins zwei drei
ich glaube jetzt an Zauberei

Der Japanische Hexenmeister sagt: Keine Gefahr. Keine Strahlung. Alles in Butter. Der österreichische Reporter: Gerade kommt eine Meldung herein, dass 140 Menschen verstrahlt sind.
Glaubt den Politikern kein Wort!!!!!
Sie lügen, lügen lügen!

Und bitte warum lassen wir das zu????

Samstag, 5. März 2011

Neue Prognose

Im Dezember 2008 wagte ich eine Prognose.
Siehe:
http://walterswirtschaft.blogspot.com/2010/02/prognose.html
Bisher liege ich ja nicht schlecht damit. Lediglich der Zeitpunkt wird von Experten wie z.B. Hörmann früher eingeschätzt.
Felber glaubt nicht an einen guten Ausgang.
Ich sehe mittlerweile zumindest eine Möglichkeit, da noch nie so viele Alternativen ernsthaft diskutiert und entwickelt wurden.
Daher korrigiere ich meine Prognose mit einer strichlierten Linie nach oben ... 2012 kommt der Absturz, wird aber durch alternative Systeme aufgefangen.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Was wäre, wenn ...

bei einem Währungszusammenbruch (den ja mittlerweile jeder erwartet, den ich kenne, der sich mit Finanzen auskennt)könnte man in einem Wirtschaftsraum (zumindest lokal) folgendes Gedankenexperiment machen:
Was wäre, wenn jeder so weitermacht wie bisher (vielleicht ein bisserl noch mehr macht), ohne Geld zu verlangen.
Es würde nicht auffallen, dass die Währung zusammengebrochen ist.
Man könnte vielleicht als Übergang einfache E/A-Konten führen, damit man den Überblick hat ...

Freitag, 4. Februar 2011

Vortrag mit Christian Felber



Der Raum ist bis auf den letzten Platz gefüllt, als Harald Fasching, Geschäftsführer des Kolpinghauses Christian Felber begrüßt, der 1 Minute vor Beginn eintrifft.
Doch wir werden nicht enttäuscht.
Der Vortrag ist sehr informativ, einleuchtend.
Es ist schon unglaublich, was wir uns einreden lassen: Wettbewerb ist gut.
Das Gegenbeispiel: Wo geht es uns besser: wenn Nachbarn einander Blumen gießen, wenn wir nicht da sind, auf die Kinder aufpassen helfen, die Werkzeuge gegenseitig borgen ... oder nicht Blumen gießen, nicht auf die Kinder aufpassen, das Werkzeug nicht herborgen und viel Geld un das dickere Auto investieren? In welcher Community wird sichs besser leben?
Welche Werte werden mit Zusammenarbeit assoziiert (unterstützen, helfen, Vertrauen,...), welche mit Konkurrenz (es sind die 7 Todsünden der Menscheit, Geiz, Gier, Neid ...!).

Wie gibt es das, dass wir ein politisches System zulassen, das diese Werte, die keiner will, fördert?
Felber zerreisst die gängige Wirtschaftslehre in der Luft, entlarvt offene Lügen.
Das positive: Es gibt hunderte Firmen, die sich freiwillig den Prinzipien der Gemeinwohlökonomie anschließen.
Viele Unternehmen (aber nur solche in Privatbesitz) haben das immer schon gelebt. Sogar teilweise ich: Ich habe z.B. schon vor über 10 Jahren festgelegt, dass ich nur Geschäftsbeziehungen möchte, wo jeder gleichzeitig auf das Wohl des anderen schaut, und ich versuche das auch zu leben.
Dass Felber auch in alte Muster fällt (Indem er z.B. einfach behauptet, dass intrinsische Motivation stärker ist als extrinsische, fällt er der Tyrannei des Oder in die Hände) tut der Message keinen Abbruch.
Mich hat Felber jedenfalls begeistert. Ich habe die nächsten 2 Jahre noch einen gesellschftspolitischen Auftrag zu erledigen, dann bin ich frei für die Mitarbeit, die Verbreitung der Gemeinwohlökonomie aktiv zu unterstützen.

Mein Sohn Patrick hat mitgefilmt und wird demnächst den Stream veröffentlichen.

Freitag, 7. Januar 2011

Islam und Moslems

Die Zunahme der Diskussionen um Islam und Moslems in den Medien ist auffällig. Dabei fällt mir die Vermischung der beiden Begriffe sehr unangenehm auf. Selbst in gut recherchierten Artikeln wird das nicht getrennt.
Der Islam ist eine Religion, die durch zwei Quellen definiert ist: 1. Der Koran als das unverfälschte und unveränderbare Wort Gottes und 2. Die überlieferten Worte und Handlungen des Religionsgründers Mohammeds.
Die Moslems sind Personen, die sich zum Islam bekennen.
Genauso ist das Christentum die Religion, zu der sich die Christen bekennen.
In den Diskussionen um den Islam wird übersehen, dass es zwar gemäßigte Moslems gibt (wie ja auch Christen unterschiedliche Glaubenstiefen haben), dass es jedoch keinen "gemäßigten" Islam geben kann.
Der Islam ist ein geschlossenes System: Der Koran, per Selbstdefinition das unveränderliche Wort Gottes, darf nicht verändert werden (Sure 6,34). Der Koran beinhaltet unter anderem sehr konkrete Anweisungen (z.B. zum Erbschaftsrecht, Eherecht, Strafrecht, ...) die im Geiste der arabischen Welt des Frühmittelalters geschrieben wurden.
Das wäre so, wie wenn im Artikel 1 unserer Verfassung stehen würde: "Diese Verfassung gilt für alle Zeiten und darf nicht verändert werden. Wer das trotzdem tut, ist mit der Höchststrafe zu belegen".
Einige der konkreten Anweisungen sind Anlass für heftige Diskussionen. Man gebe nur die Stichworte "Koran Krieg" oder "Koran Frauen" ein.
Diese Kombination zwischen "unveränderlich" und konkreten Aussagen lässt jedes religiöse Buch schwierig werden. Das Christentum hat das Glück, dass das Alte Testament (das in seinen weltlichen Aussagen ähnlich dem Koran ist) durch das neue Testament quasi modernisiert wurde (so wird Jesus zitiert, dass er die Steinigung ablehnt - wer im Glashaus sitzt, werfe den ersten Stein), während der Islam auf der alttestamentarischen Kultur basiert (Mohammed befahl die Steinigung einer ehebrecherischen Frau, was Basis für die Scharia ist).
Der Koran ist genauso widersprüchlich wie die Bibel mit den Texten Altes Testament und Neues Testament. Gemäßigte Moslems suchen sich die gemäßigten Suren heraus, gemäßigte Christen halten sich an das Neue Testament.
Man darf aber nicht vergessen, dass das Alte Testament nach wie vor gültig ist (und damit die Palette an grauenerregenden Strafgeboten).
Somit ist das Christentum auch nicht gerade eine gemäßigte Religion.
Lösungsmöglichkeiten?
Als ersten Schritt wünsche ich mir, dass Islam und Moslems in den Diskussionen strikt getrennt behandelt werden.
Man könnte weiters hervorheben, dass Bibel und Koran von Propheten, also von Menschen formuliert wurden und von anderen Menschen aufgeschrieben wurden. Diese Menschen haben wahrscheinlich persönliche Meinungen mit Eingebungen vermischt. Bibel und Koran wären als historische Werke zu betrachten, die nach heutigen Werten interpretiert werden müßten. Nun droht allerdings im Islam für ein solches Ansinnen die Todesstrafe. Das müßte als erstes definitiv aufgehoben werden.

Ich möchte damit auch meine frühere Forderung nach strikter Trennung von Religion und Staat betonen.